Sonntag, 14. Juni 2009

Verbesserung Schularbeit: Thema2: Erziehung, Disziplin

Dieser Text behandelt das Thema Erziehung und Disziplin in Form eines Interviews. Die Zeitschrift "Spiegel" interviewt hier den Pädagogen und Leiter eines Elite-Internats, Herr Bueb. Durch das Interview zieht sich die Frage: Wie viel Disziplin ist in der Erziehung notwendig und wo liegt die Grenze?

Bueb betont, dass für Erfolg, ob es ein schulischer oder akademischer ist, das Selbstwertgefühl des Menschen von großer Wichtigkeit ist. Dieses Selbstwertgefühl erreicht der Mensch durch eine Erziehung, deren Inhalte Gerechtigkeit, Wahrheit und Freiheit sowie die Sekundärtugenden Gehorsam, Pünktlichkeit und Ordnungssinn sind. Weiters betont er, dass diese Sekundärtugenden nicht per se gut oder schlecht sind, jedoch durch ihren Zweck salonfähig werden. Bueb bringt hier das Beispiel von diszipliniertem Üben um so nach einiger Zeit gut klavierspielen zu können. Er sieht Pädagogen als Töpfer, die die Kinder formen und ihnen auch gewisse Konturen vorgeben. Er hebt auch hervor, dass Liebe allein in der Erziehung nicht ausreicht, obwohl das Hauptmotiv eines Pädagogen die Liebe zu Kindern sein muss. Es braucht Disziplin. Bueb beschreibt sie auch als Rückgrat der Erziehung, und dass sie beispielsweise für orientierungslose Kinder heilend wirken kann.

Disziplin kann aber positiv und negativ sein. Was wäre eine positive Form von Disziplin? Das Kind soll von seinen Eltern keinen Druck bekommen und auch bestimmte Freiheiten haben. Es ist wichtig dem Kind nicht das Gefühl von einem "Gefängnis" zu vermitteln, denn sonst wird es früher oder später unglücklich bzw. wehrt sich mit diversen Dummheiten und anderen Mitteln, mit denen es den Eltern zeigen will, dass es unglücklich ist. Die Eltern stellen für das Kind in jedem Fall ein gewisses Vorbild dar, daher ist es wichtig den Kindern auch ein gewisses Maß an Disziplin vorzuleben, so können Kinder schon von klein auf lernen, dass Disziplin notwendig ist, um ein geregeltes Leben führen zu können. Eine positive Auswirkung dieser Art von Disziplin ist, dass das Kind schon früh lernt, dass auf etwas zu lernen oder auch etwas zu üben eigentlich immer positive Folgen mit sich bringt und es somit keinen Druck benötigt, um zu lernen oder zu üben.

Doch es gibt auch negative Anwendungen von Disziplin. Oft wird Disziplin missbraucht und falsch angewandt. Ein sehr negatives Beispiel wäre hier die Anwendung von Disziplin in der NS-Zeit. Hier wurde Disziplin für Gemeinschaftsdenken und Gehorsam missbraucht. Disziplin war eine Form von Machtausübung und Kontrolle über die Menschen. Und genau das sollte Disziplin nicht sein. Denn trotz Disziplin braucht der Mensch Freiheiten und er hat das Recht, eigenständig zu handeln und zu denken.

Disziplin und schulischer bzw. beruflicher Erfolg hängen sehr stark zusammen. Denn wenn man mit Disziplin lernt, hat man beispielsweise mehr Chancen auf bessere Noten. Wenn man bessere Noten schreibt und sich in der Schule leichter tut, hat man wiederum mehr Zeit für andere Dinge. So kann Disziplin in gewisser Weise auch mehr Freiheiten einräumen. Auch im Berufsleben kommt man mit Disziplin weiter und bekommt dann beispielsweise mehr Geld, hat mehr Gelegenheiten zu reisen und kann sich mehr leisten. Doch das sollte natürlich nicht der einzige Ansporn sein. Einleuchtend ist aber, dass Erfolg, egal in welcher Form, den Menschen mehr Selbstwertgefühl einbringt und das eine gewisse "Leichtigkeit" im Leben ermöglicht.

Disziplin wie Bueb als "Tor zum Glück" zu beschreiben, ist vielleicht übertrieben, doch im Grunde gebe ich ihm recht. Wer diszipliniert lernt, dem gelingt mehr und der hat es folglich in vielen Dingen auch leichter. Das Gefühl, etwas erreicht oder bewältigt zu haben, macht glücklich und froh. Disziplin ist ja nicht nur für die Erziehung oder in der Schule wichtig. Ein Sportler beispielsweise, trainiert hart und diszipliniert, weil er weiß, dass er nur so weiterkommen wird und Chancen auf einen Sieg hat. So gibt es auch noch viele andere Bereiche, in denen Disziplin wichtig ist, jetzt jedoch die Zeit fehlt, diese auch noch zu behandeln.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass Disziplin mit der richtigen Anwendung und im richtigen Maß, viele Dinge einfacher macht, in der Erziehung sowie auch in vielen anderen Bereichen.