Der Kommentar „Globalisierung in Gefahr“ (12.08.2006) von Nikolaus Piper zeigt auf, dass die Globalisierung vor allem durch den Terror und durch das Scheitern der Vereinigten Staaten als größte Ordnungsmacht der Globalisierung auf immer mehr Gegner stößt. Doch was für eine Rolle spielt die Globalisierung für den Staat Österreich und inwiefern sind auch viele Lebensbereiche davon betroffen? Auf diese Fragen werde ich in dieser Problemarbeit eingehen.
Nikolaus Piper geht zunächst auf den Zusammenhang Globalisierung und islamistischer Terror ein. Der islamistische Terror nutzt die Globalisierung zu dessen Gunsten und schädigt sie zusätzlich, beispielsweise durch die anfallenden Zusatzkosten für die Sicherheit im Flugverkehr nach dem 11. September 2001. Weiters erwähnt Piper, dass sich der Terrorismus vor allem gegen die westlichen, also die kapitalistischen Demokratien wendet, deren Wertesystem sich bereits auf dem gesamten Globus verbreitet hat. Doch das trifft nicht nur die islamischen Länder, sonder auch in Lateinamerika fühlen sich viele Staaten den Verlierern der Globalisierung zugehörig. Somit gilt der globale Kapitalismus in der ganzen Welt als verhasst. Das durch die Globalisierung angestrebte ökonomische Zusammenwirken der Menschen über die Grenzen der Staaten hinaus, erfordert Regeln. Diese, so Piper, müssen für die Menschen als elementar gerecht verstanden werden: Man muss die Rechte der anderen respektieren und darf dabei niemanden diskriminieren. Da es aber immer wieder Einzelinteressen gibt, ist eine Macht, die hinter diesen Regeln steht, unbedingt notwendig. Die Vereinigten Staaten, die diese Rolle bisher eingenommen haben, versagen hierbei immer mehr, wie zum Beispiel bei der Frage um den Irak – Krieg. Durch die Aspekte wie Terrorismus und anderen ist die Globalisierung in eine Krise geraten. Daher wird nun versucht der Globalisierung durch den Kampf gegen den Terrorismus und das Miteinbeziehen der Entwicklungsländer in die internationale Wirtschaftsordnung ein neues Gesicht zu geben.
Aber nicht nur in Bezug auf Sicherheit, sondern auch in verschiedenen Lebensbereichen ist die Globalisierung kritisch zu betrachten. Durch die Verflechtung des Welthandels und durch den Weltmarkt, sterben Klein – und Privatbetriebe früher oder später aus. Großbetriebe wie Wal – Mart kaufen diese kleinen Unternehmen auf und als Folge verlieren viele Menschen ihren Arbeitsplatz. Ebenso werden rund um den Globus Kulturen verwestlicht und Staaten „amerikanisiert“. Folglich kommt es zu einem Identitätsverlust der verschiedenen Nationen und viele Städte werden sich immer ähnlicher. Vor allem durch die Verflechtung vieler Staaten durch den Welthandel, sind nun auch viel mehr Staaten von der Wirtschaftskrise betroffen. Produkte werden schon lange nicht nur mehr in einem Land hergestellt, sondern wandern bis zu ihrer Fertigstellung meist einem rund um die Welt. Das erfordert wiederum viele Transportwege und es können dabei hohe Transportkosten entstehen. In Österreich gibt es den Transportweg über die Alpen, den täglich Tausende Lastwagen nützen. Dies bedeutet eine enorme Lärmbelästigung sowie Umweltbelastung. Vorteile durch die Globalisierung ergeben sich für den einzelnen österreichischen Bürger dadurch, dass durch den Welthandel beispielsweise immer mehr Produkte aus dem Ausland auch in unseren Geschäften erhältlich sind, oft sehr verbilligt.
Eine von Piper erwähnte nationale Abschottung hätte für Österreich meiner Meinung nach sowohl Vor – als auch Nachteile. Nationale Abschottung hieße für Österreich, dass Kultur und Traditionen besser erhalten blieben. Weiters würde der Staat an Eigenständigkeit gewinnen und hätte dadurch mehr Freiheiten und mehr Selbstverantwortung. Die Meinung jedes einzelnen Bürgers bekäme wieder mehr Gewicht und das bewirkt bekanntlich ein Gefühl von mehr Sicherheit, da man über seine eigene Zukunft und auch über die Zukunft nächster Generationen mitbestimmen darf. Aber durch eine nationale Abschottung ergäben sich auch gewisse Nachteile: Beispielsweise wäre Österreich damit auch weniger offen, das würde wahrscheinlich einen Rückgang des Tourismus bedeuten, da die Bekanntheit Österreichs im Ausland nicht so hoch wäre. Schon die Geschichte zeigt uns, dass die Eigenständigkeit eines Staates auch automatisch mehr Sicherheit bedeutet, da keine Fremdbestimmung geschehen kann. So befand sich Österreich zum Beispiel zur NS – Zeit nach Anschluss an Hitler und damit an das Deutsche Reich in viel höherer Gefahr als zuvor, da es Teil einer großen Macht wurde und nicht mehr über sich selbst bestimmen konnte. Natürlich herrscht in Europa keine Diktatur wie zur NS – Zeit, doch trotzdem wird beispielsweise im EU – Rat zum Teil über Österreich bestimmt.
Durch die Globalisierung sehe ich für mich persönlich Positives und Negatives. Beispielsweise ist es einfacher für mich zu verreisen und ich kann viel leichter Produkte aus dem Ausland erhalten, da das meiste auch hier in Österreich angeboten wird. Auch kann ich in sehr vielen Ländern auf Englisch mit den Menschen kommunizieren, da durch die „Amerikanisierung“ in vielen Ländern die meisten Menschen zumindest ein wenig Englisch sprechen. Nachteile sehe ich für mich im Bezug auf den Verlust verschiedener Traditionen und Freiheiten. Schon oft kam es mir beim Verreisen so vor, als gäbe es hier nicht mehr viel Traditionelles oder Typisches der verschiedenen Kulturen zu sehen.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die Globalisierung Vor – und Nachteile mit sich bringt. Es ist allerdings wichtig zu beachten, dass die Nachteile Aspekte wie Identitätsverlust von Nationen, Sicherheitsverlust und andere sehr zentrale Themen umfassen und die Globalisierung daher sehr kritisch betrachtet werden sollte.
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