Dienstag, 27. November 2007

Was tun gegen Komasaufen?


Dieser Text beschäftigt sich mit dem Problem des zunehmenden Alkoholkonsums von Jugendlichen und Kindern und den Forderungen, die sich daraus ergeben.

Der Psychiater Oliver Bilke sagt, dass immer mehr 15-16-jährige in der Berliner Klinik eingeliefert werden und zwar aufgrund von Flatrate-Partys, Komasaufens und Gewohnheitstrinkerei. Noch ein Grund ist, dass diese Jugendlichen chronisch alkoholabhängig sind. Weiters gilt auch, dass die Tendenz zu Drogen geht, die sich im Alltag der Jugendlichen gut integrieren lassen. Heroin hat beispielsweise ein viel höheres Abschreckungspotential als Alkohol, da es Abhängige zu Drop-Outs macht. Die Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) machte nun den Vorschlag, Jugendliche als Testkäufer einzusetzen, um herauszufinden, ob Gastwirte, Supermärkte und Trinkhallen sich denn an das Jugendschutzgesetz halten. Die Testkäufer müssen jedoch mindestens 16 Jahre alt sein und von einer Behörde betreut werden. Außerdem müssen sie gut geschult sein. Die bisherigen Einsätze von solchen Testkäufern waren erfolgreich. Nach den Angaben von der Bundesdrogenbeauftragten Sabine Bätzing (SPD) greifen erst ein Prozent der 11-jährigen einmal pro Woche zur Flasche, während sich unter den Pubertierenden bereits rund ein Viertel mindestens einmal pro Monat richtig volllaufen lässt. Doch einen kompletten Alkoholverbot für Jugendliche kommt für Bätzing nicht in Frage, denn die Kinder sollten lernen, mit Alkohol verantwortlich umzugehen. Hier spielen wiederum die Eltern und Erwachsenen für die Teenager eine wichtige Rolle, da sie Vorbilder für den Alkoholkonsum für sie sind. Nach der Statistik liegt Deutschland im oberen Drittel der europäischen Länder im Bezug auf den Alkoholkonsum. Die Alkoholsteuern betragen 3,3 Milliarden Euro, wobei die volkswirtschaftlichen Kosten viel höher sind. Diese liegen bei 19 Milliarden Euro. So kann man abschließend sagen, dass Alkohol wohl nur für die Produzenten ein gutes Geschäft ist

Das Einsetzen von Testkäufern ist für mich ein wichtiger Aspekt in diesem Text. Es ist wahr, dass in vielen Supermärkten und Gasthäusern Alkohol an Jugendliche ausgeschenkt wird, und die meisten gar nicht nach dem Alter fragen. Daher ist es wichtig, das zu testen und die Verantwortlichen zu bestrafen, denn der Alkoholausschank an Jugendliche unter 16 Jahren ist ja verboten. Zwar wird es wohl kaum möglich sein den Alkoholkonsum von Jugendlichen nur durch diese eine Maßnahme zu stoppen, aber ich denke trotzdem, dass es ein Schritt in die richtige Richtung ist.

Meiner Meinung nach ist das vollkommene Alkoholverbot für Jugendliche bis 18 Jahre nicht die richtige Lösung für das Problem. Sie sollten besser lernen, mit dem Alkohol richtig umzugehen und Verantwortung zu tragen. Außerdem kann niemand sagen, dass man mit 18 Jahren generell viel erwachsener und verantwortlicher ist als mit 16. Das ist von Mensch zu Mensch anders. Etwas muss gegen den immer wachsenden Alkoholkonsum von Jugendlichen getan werden, aber mit einigen Testkäufern und Verboten ist das wohl noch nicht getan.

Montag, 22. Oktober 2007

Charakterisierung


Sie saß auf einem Stuhl und schaute konzentriert auf ihr Buch, das vor ihr lag.
Ihre Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Menschen gingen an ihr vorbei. Waren laut. Lachten. Doch sie schien nichts davon zu bemerken. Nur hin und wieder sah sie auf und starrte an die Decke. Aber nur kurz. Dann zog sie das Buch wieder in seinen Bann. Sie war in ihrer eigenen kleinen Welt. Niemand konnte sie stören.
Jeden Tag saß sie am gleichen Platz. Wenn man sie sah, konnte man vielleicht meinen, sie wäre allein, hätte keine Freunde. Vielleicht war es auch so.
Die Zeit verging und nur hin und wieder sah sie von ihrem Buch auf. Manchmal strich sie sich eine Strähne aus dem Gesicht. Sie war nicht besonders groß. Ihr Aussehen raubte einem nicht gerade den Atem. Doch sie strahlte eine solche Ruhe aus, wenn sie einfach nur dasaß und las.

Einmal setzte ich mich zu ihr. Als ich auf sie zu kam, sah sie mich nur kurz an.
„Hallo!“, sagte ich.
„Hallo!“, sagte sie leise und mit etwas brüchiger Stimme.
Ich setzte mich. Sie konzentrierte sich auf ihr Buch. Doch irgendwie war sie nicht mehr ganz so ruhig wie vorher, als sie noch allein war.
Nach einigen Minuten des Schweigens sagte ich: „Sag mal, was liest du denn da eigentlich?“
Sie sah nicht einmal von ihrem Buch auf und sagte nur: „Kennst du sicher nicht.“
„Woher willst du das denn wissen?“, fragte ich.
„Weil es fast niemand kennt.“, sagte sie. Sie sprach sehr leise. Beinahe flüsterte sie. Und immer wieder wich sie meinen Blicken aus. Also entweder sie war sehr schüchtern oder einfach ziemlich unfreundlich. Aber es war wohl doch einfach Schüchternheit.
Darauf sagte ich nichts mehr. Doch ich blieb noch sitzen. Sie sagte nichts. Aber ich bemerkte, wie sie immer wieder zu mir sah. Sie war nicht mehr ruhig. Ich hatte fast das Gefühl, ich würde sie stören. Dabei saß ich ja einfach nur da und tat gar nichts.

Donnerstag, 14. Juni 2007

Es dämmerte bereits, als er endlich am Fluss ankam. Der Himmel war dunkelblau gefärbt.
Es war sehr still. Nur hin und wieder hörte man das Rauschen des Windes in den Tannenwipfeln. Endlich Ruhe. Er ging weiter. Immer dem Lauf des Flusses entlang.
Der Fluss war nicht besonders breit. Er lief weiter. Hinter ihm lang der Wald. Groß, dunkel und einsam. Die Sonne war schon fast untergegangen.
Er setzte sich. Das Gras war nass und kalt. Wie war er eigentlich hierher gekommen?
Er wusste es nicht. Niemand war da um ihm eine Antwort zu geben. Er war allein. Er schloss seine Augen und atmete tief ein. Die Luft war frisch. Weshalb bin ich nur hier? Ich bin gelaufen. Immer weiter. Ich bin nicht stehengeblieben. Ich konnte nicht stehenbleiben. Niemand hat mich aufgehalten. Warum denn auch? Er öffnete seine Augen. Immer noch Stille. Er betrachtete seine Hände. Dann lauschte er. Der Wind war verstummt. Wie spät ist es eigentlich? Aber auch egal. Er schaute über den Fluss. Dort sah er ebenfalls einen Wald. Es schien ihm, als wäre dieser noch finsterer als der, der hinter ihm lag.
Er hörte ein Knacken hinter sich und drehte sich um. Da war niemand. Eigentlich schade.
Aber auch nicht wirklich wichtig. Wenn jemand hier wäre, hätte ich ja keine Ruhe mehr. Und das wollte ich doch auch, oder? Ja, so ist es gut.
Er stand auf und machte einige Schritte auf das Wasser zu. Er blieb stehen und schaute zum Himmel empor. Keine Sterne zu sehen heute. Schade, sie haben mir gefallen.
Als er an sich hinabsah, bemerkte er, dass sein ganzer Körper zitterte. Er atmete tief durch den
Mund ein bis die Luft seine Lungen füllte. Jetzt war er ruhig. Das Zittern hatte aufgehört. Wieder machte er einige Schritte auf das Wasser zu. Langsam watete er hinein. Es ist nicht so kalt wie ich dachte. Noch einmal blickte er zurück. Dann tauchte er unter.

Sonntag, 10. Juni 2007